Am 3. Juni fahren wir mit Mitgliedern des Vogelsberger Kultur- und Geschichtsvereins.
Wir besuchen das Schloss und das Landesmuseum.
Im Schloss führt uns die Schlossführerin durch die Räume mit den Bildern der Landesfürsten. So erhalten wir einen – für manche verwirrenden – Überblick über die Dynastien der letzten Jahrhunderte und ihren Verflechtungen mit anderen Fürstenhäusern in Europa bis hin zur Heiratspolitik.


In der Mittagspause besichtigen wir individuelle die katholische Kirche St. Ludwig. Sie besticht insbesondere durch ihre imposante Kuppel, die man schon von Weitem erblicken kann. Im Darmstädter Volksmund wird das Gotteshaus auch „Käseglocke“ oder „Kääsglock“ genannt. Die Kirche wurde von 1822 bis 1827 nach den Entwürfen des Stadtplaners Georg Moller als erste katholische Kirche Hessen-Darmstadts seit der Reformation erbaut. Als Muster für das klassizistische Gebäude diente das Pantheon in Rom. Der damalige Landgraf hoffte, dass das Bistum Mainz nach Darmstad übersiedeln würde, was jedoch nicht geschah.


Am Nachmittag besichtigen wir mit Führung das Landesmuseum. Der Eingangsbereich erinnert uns an das archäologische Museum in Neapel. Besonders beeindruckend ist Peale’s Mastodon, das Gerippe eines Mammuts aus Amerika. Es lebte in den Waldgebieten Nordamerikas, wohin seine Vorfahren vor ca. 15 Millionen Jahren eingewandert waren. Es ernährte sich von Zweigen, Blättern sowie Nadeln von Fichten. Es starb gegen Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren aus.
Unsere Museumsführerin erläuterte am Beispiel der umfangreichen Mineraliensammlung die Gewinnung von Farben für die Malerei, inbesondere das leuchtende Blau u.a. für das Gewand von Maria im Gemälde von Stephan Lochner. Diese Farbe war besonders kostbar und teuer.
Beeindruckend war auch das Atrium mit dem Bad Vilbener Mosaik (um 175 n. Chr.)

In der Sammlung an Gemälden, Graphiken, Zeichnungen, Skulpturen und kunsthandwerklichen Objekten findet sich die Kunstsammlung des Kölner Barons von Hüpsch, die er den Landgrafen vermachte u.a. ein Gemälde von Stephan Lochner, weil er mit den Kölnern Ärger hatte.
