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Vogelsberger Kultur- und Geschichtsverein

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Vogelsberg

Der Vogelsberg – sanfter Riese aus Basalt

Buckelige Landschaft mit sanften Tälern, kantige Hügel, schroffe Felskuppen und unzählige Quellen laden ein, entdeckt zu werden. Jahrhunderte alte Gassen, Fachwerk, trutzige Mauern, Türme und verwunschene Schlösser nehmen den Besucher mit auf historische Zeitreisen.

15 bis 18 Millionen Jahre ist es her, da spuckte es immer wieder aus zahlreichen Schloten und Spalten. Gewaltige Basaltmassen legten sich übereinander und bildeten ein riesiges Vulkanfeld – den Vulkan Vogelsberg. Er ist in Deutschland der einzige dieser Art und das größte Basaltmassiv nördlich der Alpen Das geologische Naturerbe prägt in charakteristischer Weise das Landschaftsbild des Mittelgebirges und das Leben der Menschen. So gab die Eisenerzverhüttung und –verarbeitung jahrhundertelang Brot und Auskommen in vielen Teilen der Vogelsbergregion. Schon die Kelten schmiedeten ihre Speerspit-zen aus dem im Boden gefundenen Material. Historisches Erbe, die Kraft der Natur und die Menschen haben ein Idyll in der Mitte Hessens geschaffen: Historisch, erlebnisreich und erholsam!

Mit Eröffnung des Landesmuseums „Keltenwelt am Glauberg“, am Übergang von der Wetterau zum Vogelsberg, wird jetzt auch mehr Aufmerksamkeit auf eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands gerichtet.

Vor allem in der fruchtbaren Wetterau gehen die Spuren menschlicher Besiedlung weit zurück. Die Gräber am Glauberg aus keltischer Zeit mit ihren reichen Grabbeigaben und der Sandsteinstatue eines „Keltenfürsten“ gelangten zu weltweiter Berühmtheit und gaben den Anstoß zum Bau des Museums. Sie sind der spektakuläre Höhepunkt einer bis zur Altsteinzeit reichenden Kette archäologischer Entdeckungen in Wetterau und Vogelsberg.

Premium-Rundwanderwege, wie an eine Perlenkette gereiht, bieten Wanderern jeden Tag ein neues Landschaftserlebnis. Als Hauptwanderweg des Naturparks Hoher Vogelsberg umrundet der Vulkanring Vogelsberg den Oberwald. Er bietet am Saum zum Unteren Vogelsberg immer wieder herrliche Ausblicke und mit 125 Kilometern Potential für eine Wanderwoche am Stück, die quasi überall am Weg begonnen werden kann. Naturgenuss gibt es auch für Radler: entlang von Flüsschen wie der Nidda und auf der Trasse der ehemaligen Oberwaldbahn, die heute auf 94 Kilometer als Vulkanradweg ausgebaut ist.

Im Winter bieten ca. 50 km gespurte Loipen und Abfahrtsstrecken sowie Rodelbahn mit Skilift bei guter Schneelage gute Wintersportmöglichkeiten.

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Auf der Taufsteinloipe

Wie der Vogelsberg zu seinem Namen kam

Einst lebte hoch oben im Vogelsberg ein armer Schmied. Er plagte sich von früh bis spät und konnte doch seine hungrigen Kinder nicht recht ernähren. In seiner Verzweiflung rief er den Teufel des nachts herbei und verschrieb ihm für viel Geld seine arme Seele. Nach drei Jahren sollte sie der Teufel holen dürfen. Allerdings müsse er vorher drei Proben bestehen, die der Schmied ihm auferlegen würde.

Nun hatten der Schmied und seine Familie viel Geld und sie lebten drei Jahre in Saus und Braus. Doch die drei Jahre gingen rasch herum und je näher der Tag kam, an dem der Vertrag mit dem Teufel auslief, wurde dem Schmied immer weher ums Herz

Ruhelos wanderte er im Oberwald umher und wusste nicht wie er dem Teufel beikommen solle. Am nächsten Tag würde er kommen und seine Seele holen. Als er trübsinnig an seinem Amboss stand, kam plötzlich ein buckliges Weib zur Schmiede herein und sagte: „Jetzt stehst Du da, Du Sünder, und bangst um Deine Seele. Versprich mir, dass Du wieder ein fleißiger, ordentlicher Mensch werden willst, dann will ich Dir helfen. Wir spielen dem Teufel einen Streich und Deine Seele soll er auch nicht kriegen“. Der Schmied versprach es.

Pünktlich um die zwölfte Stunde fuhr der Teufel durch die Esse und wollte den Schmied holen. „Aber erst, wenn Du die Proben bestanden hast“, sagte der Schmied, riss sich ein Büschel seiner krausen Haare aus und verlangte: „Schmiede sie mir gerade!“ Der Teufel aber fluchte und warf die Haare in das Feuer.

Nun trat der Schmied an den Amboss. Er begann ein Stück Eisen zu schmieden und fragte den Teufel, was das für ein Werkzeug geben soll. „Eine Schippe wird das“, brüllte er zornig. Der Schmied aber schlug das Eisen über die Kante des Ambosses krumm, so daß es eine Hacke wurde. Die ersten beiden Proben waren nicht bestanden.

Für die dritte Probe führte der Schmied den Teufel in den Garten. Dort saß in einem Baum ein riesiger Vogel. „Was ist das für ein Vogel?“ fragte der Schmied. Der Teufel besah sich den merkwürdigen Vogel von allen Seiten. Nein, solch einen Vogel hatte er noch nie gesehen und konnte ihn nicht erraten.

Der Teufel war also bei allen Proben hereingefallen, wurde außer sich vor Zorn darüber, fuhr mit Geschrei und Gestank in die Luft und verschwand für immer aus der Gegend.

Was aber war das für ein Vogel gewesen?

Bei der letzten Probe musste des Schmied’s Frau behilflich sein. Er hatte sie geheißen, sich in einem Backtrog voll Teig zu wälzen, danach in ein Bett mit Federn zu legen und dann auf den Ast zu setzen.

Die Leute lachten über die Geschichte und nannten die Gegend seitdem den Vogelsberg.

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