Die mittelalterliche Stadt Michelstadt war das Ziel von Mitgliedern des Vogelsberger Kultur- und Geschichtsvereins.
Unser Gästeführer Herr Glintzer unterhielt uns bei unserm Stadtrundgang mit vielen Geschichten aus Michelstadts Vergangenheit und Gegenwart wie z.B. Ratssitzungen in der Vergangenheit abliefen. Sie wurden mit einer Glocke eingeleitet und wieder ausgeläutet. Letzteres schafften die Ratsherren jedoch bald wieder ab, da dann ihre Frauen mitbekamen, dass die Sitzung zu Ende war und die Ratsherren inzwischen in den Gasthäusern zechten. Gefangenen wurde bei Diebstahl ein Finger abgetrennt. Damit wurden sie zu Aussätzigen, weil man sie überall als Diebe erkannte. Oder dass der äußere Burgraben in den 1960er Jahren einem mehrstöckigen Parkhaus weichen sollte. Das wurde glücklicherweise verhindert.
Heute bezaubert Michelstadt mit seiner Altstadt innerhalb der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer. Besondere Sehenswürdigkeiten sind der Marktplatz mit dem Alten Rathaus und dem Ratssaal. An Samstagen wird hier oft im Stundentakt geheiratet.
Sehenswert ist die evangelische Stadtkirche von 1490 mit ihren Epitaphen, die an die Epochen vor und nach der Reformation erinnern. Und hörenswert sei die Orgel. Im Sommer gibt es lohnenswerte Orgelkonzerte.
Beim Rundgang durch die Altstadt und um die Stadtmauer erfuhren wir von unserm Stadtführer gruselige Geschichten über die Gefangenen im Diebsturm und über das Schicksal der Juden, die in Michelstadt Jahrhunderte friedlich lebten. Heute existiert wieder eine kleine jüdische Gemeinde und auch die Synagoge wurde wieder restauriert.
Michelstadt beherbergt den Weltmeister Siefert. Der Konditormeister wurde mehrmals Weltmeister in seiner Disziplin. Ein Besuch in seinem Cafe lohnt sich!
Michelstadt ist für seinen Weihnachtsmarkt bekannt. Die ganze Altstadt steht voller Buden. Dem widmeten sich die Schottener am Nachmittag, bevor es wieder zurück aus dem Odenwald in den Vogelsberg ging.