Auf Tour in der Heimat nach Schlitz und Fraurombach (2018)

Schlitz

Die Burgenstadt Schlitz liegt vor der Haustür. Doch kaum einer der Teilnehmer/innen des jüngsten Besuchs des Vogelsberger Kultur- und Geschichtsvereins hatte die fünf Burgen der Stadt bislang näher in Augenschein genommen. Und keiner wusste, dass der Name der Stadt von dem gleichnamigen Fluss kommt, der mit 9 Kilometern Länge der zweitkürzeste Fluss in Deutschland ist.

Wolfgang Eckhardt, Elke Schmidt und Jutta Kneißel mit unserm Fremdenführer Herrn Ziegler (2. v. r.)

Der Leiter des örtlichen Heimatmuseums, Herr Ziegler, verstand es auf unnachahmliche Weise die Schönheiten seiner Stadt nahezubringen. Zwar leidet die Innenstadt wie viele andere der kleinen Städte im Umkreis unter dem Rückzug der Einzelhandelsgeschäfte, die früher so vielfältig vertreten waren. Sie hat sich aber dennoch einen großen Charme bewahrt. So findet man in der mächtigen Vorderburg nicht nur das Heimatmuseum, sondern auch ein vielbesuchtes Hotel. Unmittelbar anschließend findet man die Hinterburg. Sie war lange ein Altenheim, wurde dann an private Eigentümer verkauft und ist heute ein Mehrgenerationenhaus. Dazwischen liegen Kirche und das Rathaus, das in dem ehemaligen Pfarrhaus eine neue Bleibe gefunden hat. Der Burgenring wird abgeschlossen von der Schachtenburg, heute ebenfalls ein Hotel. Alle diese Burgen liegen auf einem Hügel, in der Mitte der Marktplatz mit einem Brunnen auf dem ein Ritter Wache hält. Vor der Mittagpause nutzten einige Teilnehmer/innen noch die Möglichkeit, auf den Turm der Hinterburg aufzufahren. Belohnt wurden sie nicht nur durch einen weiten Rundblick sondern auch durch die sachkundigen Erläuterungen des Fahrstuhlführers.

Turm der Hinterburg in Schlitz

Fraurombach

Am Nachmittag stand dann Fraurombach auf dem Programm. Hans Feick, Museumsgründer und Schlitzer Urgestein, empfing die Gäste unter einer Linde und erzählte, wie es dazu kam, dass das Elternhaus seiner Frau zu einem Dorfmuseum umgebaut wurde. Nach 20jährigem Leerstand gab es Bestrebungen, das denkmalgeschützte Haus zu erhalten. Mit Unterstützung vieler Dorfbewohner wurde die Einrichtung zusammengetragen, die im Stil der frühen 50er Jahre ist. Das weckte viele Erinnerungen, die noch vertieft wurden, als Herr Feick in die Kunst des Wolle Spinnens und Webens einführte.

Frau Feick vor dem Wäscheschrank imHeimatmuseum von Fraurombach

Danach ging es zur kleinen romanischen Kirche, in der während Renovierungsarbeiten Fresken des heiligen Heraklius freigelegt wurden. Heraklius hatte das von Sassaniden geraubte Kreuz Christi zurückgebracht und wurde dafür heiliggesprochen.

Fresken des Heiligen Heraklius in der Kirche von Fraurombach

Zum guten Gelingen des Ausflugs trug aber nicht zuletzt das gute Wetter mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen bei. Mit Dank an die Organisatorin Jutta Kneißel endete somit dieser Tag.

Aufmerksame Zuhörer in der Kirche von Fraurombach