Auf den Spuren Martin Luthers, der heiligen Elisabeth und Johann Sebastian Bachs (2016)

Vogelsberger Kultur- und Geschichtsverein besucht Eisenach und die Wartburg

Unterwegs auf der Wartburg

Der jüngste Ausflug des Vogelsberger Kultur- und Geschichtsvereins ging zur Wartburg. Auf dem geführten Rundgang wurde den Besucher/innen plastisch vor Augen geführt, wie sehr diese Burg mit der Geschichte Deutschlands verbunden ist.

1211 bis 1227 lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen auf der Burg.

1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel in nur elf Wochen ins Deutsche und wurde damit zum Schöpfer der deutschen Schriftsprache.

Martin Luther als „Junker Jörg“

Auch Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777. Am 18. Oktober 1817 fand auf Einladung der Jenaer Urburschenschaft anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags Martin Luthers (31. Oktober 1517) und im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) auf der Burg das erste Wartburgfest statt.

Das zweite Wartburgfest  wurde im Revolutionsjahr 1848 veranstaltet. Die Burg galt bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal. Ihr Palas ist der besterhaltene romanische Profanbau nördlich der Alpen.

Beeindruckend auch die von Kaiser Wilhelm II. gestifteten Mosaiken in der Elisabeth-Kemenade.

Mosaiken in der Elisabeth-Kemenade

Am Nachmittag stand eine Führung durch die Altstadt auf dem Programm. Die Besucher folgten den Spuren des berühmtesten Sohns der Stadt, Johann Sebastian Bach. In der evangelischen Hauptkirche St. Georgen sang er im Chor und erhielt seinen ersten Orgelunterricht. Die vorzügliche Akustik der Kirche konnten die Teilnehmer/innen genießen, da gerade für ein Konzert geprobt wurde.

Konzertprobe in der evangelischen Hauptkirche St. Georgen

Vorbei am Lutherhaus ging es zum barocken Stadtschloss. Erbaut im Auftrag Ernst-August, Herzog von Sachsen Weimar, beherbergt es heute eine Sammlung Thüringer Porzellans, Grafiken und Gemälde sowie eine historische Apotheke.

Eine Stube im Biedermeierstil mit sehr schöner Tapete gefiel vor allem der Vereinsvorsitzenden Elke Schmidt. Schließlich verfügt das Vogelsberger Heimatmuseum über vergleichbare Möbel.

Auf dem Markt vor dem Rathaus im Renaissance-Stil steht der 450 Jahre alte Georgs Brunnen mit vergoldetem Georg der den Drachen tötet.

Selbst das Wetter spielte mit. Es regnete nur in der Mittagspause, die die meisten Teilnehmer im Restaurant oder Café verbrachten.